Die Therapieform der Akzeptanz und der Achtsamkeit (ACT) kann eine wichtige Bereicherung einer Therapie darstellen.
Ihr Grundgedanke ist: Ich bin nicht meine Gedanken und meine Gefühle – ich habe sie lediglich.
Oftmals braucht es einige Zeit, um sich über diesen entscheidenden Unterschied klar zu werden
Von negativen Gedanken, wie beispielsweise „Ich muss perfekt sein, sonst bin ich nichts wert!“, „Das stehe ich nie durch!“, „Das schaffe ich nie!“ oder „Ich muss immer die Kontrolle haben!“ kann man sich so besser distanzieren.
Diese Distanz entsteht zwischen dem „Ich“, also dem gefühlten Ort der eigenen Persönlichkeit, dem Ursprung des eigenen Denkens und Planens, dem Sitz der eigenen Identität - und diesen ablaufenden Gedanken.
Ein erstes wichtiges Therapieziel ist es, eine möglichst geschützte und abgegrenzte innere Beobachterposition auch über einen längeren Zeitraum einnehmen zu können.
So beobachtet das Ich quasi eine innere Bühne, auf der die flüchtigen Gedanken auf-, aber nach einiger Zeit auch wieder abtreten.
Das Verschwinden und Auflösen der Gedanken kann jedoch nicht mit Gewalt erreicht werden. Man muss lernen, unangenehme Gedanken und Gefühle immer mehr anzunehmen und zu akzeptieren.
Gedanken und Gefühle sind lebensgeschichtlich entstandene, geprägte und geformte Interpretationsversuche, die oftmals bei vielen mitunter komplexen Sachverhalten nur einige oberflächliche Teilaspekte herausgreifen. - Gefühle und die mit ihnen verbundenen Gedanken können also auch (mehr oder weniger) falsch sein!
Nun soll stattdessen der Fokus der Therapie immer mehr auf die Themen gerichtet werden, die wirklich wichtig für das Leben und für die persönliche Zukunft sind.
Das Handeln und damit auch das Denken und Fühlen werden so immer mehr diesen wirklich wichtigen und wertvollen Zielen angepasst und diesen verpflichtet - und eben nicht den fehlerhaften und störenden Gedanken und Gefühlen.
Somit kann es dann zu weiteren wertvollen und konstruktiven Veränderungen im Therapieverlauf kommen.