DefaultStörungsbilderTherapiemethoden

Für die Behandlung einer Vielzahl von Störungsbildern bei Kindern und Jugendlichen hat sich die Verhaltenstherapie in wissenschaftlichen Studien als gut wirksames und anerkanntes Verfahren erwiesen. Je nach Alter des Patienten wählen wir altersgerechte, häufig spielerische Formen der Beziehungsaufnahme und Kommunikation zu unseren Patienten. Eltern und andere zentrale Bezugspersonen arbeiten ebenfalls in der Therapie mit.

Für welche Kinder und Jugendliche kommt eine Psychotherapie in Frage?

Kinder und Jugendliche reagieren am Beginn von neuen Entwicklungsphasen oft mit Unsicherheiten und Krisen: Beim Eintritt in den Kindergarten, in die Schule, in die Pubertät oder schließlich in die Ausbildung.

Belastungen wie bei der Geburt eines Geschwisterkindes, der Trennung der Eltern oder des Arbeitsplatzverlustes eines Elternteils können das Gleichgewicht einer Familie erheblich beeinträchtigen. Kinder und Jugendliche reagieren manchmal sehr intensiv auf diese Belastungen.

Eine frühzeitig eingeleitete Psychotherapie bietet die Möglichkeit, Krisen zu überwinden und die Symptome zeitnah zu bearbeiten, um eine gesunde Entwicklung des Kindes oder des Jugendlichen zu gewährleisten.

Wenn Sie sich Sorgen um eines Ihrer Kinder machen, Sie Probleme haben im Zusammenleben mit Ihren Kindern, Sie das Gefühl haben, eines Ihrer Kinder braucht mehr Unterstützung, dann sind wir Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten die geeigneten Ansprechpartner.

Vielleicht hat Ihnen der Kinder- oder Hausarzt, die Schule oder der Kindergarten zu einer Psychotherapie für Ihre Tochter bzw. Ihren Sohn geraten oder Sie haben sich bereits eine der folgenden Fragen gestellt:

  • Wieso hat mein Kind oft starke Angst?
  • Wieso eskalieren Konflikte manchmal so heftig in meiner Familie?
  • Wieso ist mein Kind oft so aggressiv?
  • Wieso kommt es in der Schule nicht so gut zurecht?
  • Wieso kann mein Kind sich nicht konzentrieren und ist so unruhig?
  • Wieso wird mein Kind nicht trocken?
  • Wieso wirkt mein Kind manchmal so bedrückt und in sich gekehrt?

Eventuell wurde Ihr Kind Opfer von körperlicher, psychischer und/oder sexueller Gewalt, wurde Augenzeuge von Gewalt, wurde mit dem Verlust von wichtigen Bezugspersonen (Tod oder Trennung) oder mit den Folgen einer schweren Erkrankung nicht fertig.

Grundsätzlich behandeln Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen alle Kinder, Jugendlichen und junge Erwachsene bis zum vollendeten 21. Lebensjahr. Sie können mit Ihrer Tochter oder Ihrem Sohn direkt zu einer Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutIn Ihrer Wahl gehen. Jugendliche können ab dem 15. Lebensjahr auch ohne ihre Eltern und ohne deren ausdrückliche Einwilligung und ohne deren Wissen selbst eine Therapeutin/einen Therapeuten ihrer Wahl aufsuchen.

Das Erstgespräch sowie die ersten fünf Therapiestunden dienen einerseits dazu, abzuklären, ob eine Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie die richtige Hilfe für die Probleme Ihres Kindes ist. Andererseits haben Sie die Möglichkeit zu überprüfen, ob sich zwischen dem Therapeuten und Ihrem Kind eine vertrauensvolle, tragfähige therapeutische Beziehung entwickeln kann.

Eine Auswahl der in der Praxis behandelten Probleme und Störungen bei Kindern und Jugendlichen:

Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung (ADS / ADHS)

Störung des Sozialverhaltens

Tic-Störungen

Angststörungen

Zwangsstörungen

Phobien

Trennungsangst / Schulvermeidung

Akute Belastungsreaktion

Posttraumatische Belastungsstörung

Emotionale Störungen des Kindesalters

Depressive Störung

Selbstverletzendes Verhalten

Suizidales Verhalten

Persönlichkeitsstörungen

Psychosen

Essstörungen

Schlafstörungen

Störungen der Ausscheidung: Einnässen und Einkoten

Autismus

Mutismus (Sprechverweigerung)

Substanzmissbrauch und -abhängigkeit bei illegalen Drogen

Substanzmissbrauch und -abhängigkeit bei Alkohol, Tabak, Medikamenten

Methoden in der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie

In der Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen gibt es unterschiedliche Therapiemethoden. Unser integrativ-therapeutischer Ansatz basiert auf aktuellsten verhaltenstherapeutischen Erkenntnissen. Wir arbeiten nach systemischem Konzept, wodurch wir dem familiären und sozialen Kontext in der Behandlung Rechnung tragen.

Was unterscheidet die psychotherapeutische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen von der psychotherapeutischen Arbeit mit Erwachsenen?

Jüngere Kinder sind selten zu Gesprächen über ihre Emotionen und Konflikte in der Lage. Ihre Ausdrucksform ist das Spiel. Im Spiel stellen Kinder ihre persönliche Wirklichkeit dar, so wie sie sie aktuell erleben, fühlen und interpretieren. Damit bieten sie den Therapeuten den Schlüssel zum Verständnis ihrer besonderen seelischen Konflliktlagen. Sie können die aktuellen oder auch zurückliegenden Erlebnisse, die sie belasten und in ihrer Weiterentwicklung einschränken, ausdrücken und bearbeiten. Gleichzeitig entfalten die Kinder im therapeutischen Spiel heilende Kräfte, indem sie auf aktive und kreative Weise ihre Lebensrealität nicht nur darstellen und mitteilen, sondern auch neu gestalten und verändern.

Mit dem Therapeuten können die Kinder und Jugendlichen neue Beziehungserfahrungen sammeln, neues Verhalten probieren und üben und somit Lösungen für ihre Konflikte und Probleme entwickeln.

Insbesondere bei jüngeren Kindern ist die Mitwirkung der Eltern oder anderer wichtiger Bezugspersonenen wesentlich für den Erfolg der Therapie, da das Verhalten eines Kindes, seine psychischen und sozialen Probleme immer in enger Wechselwirkung zu den Beziehungen und Geschehnissen innerhalb der Familie stehen.

Jugendliche und junge Erwachsene haben andere Bedürfnisse bezüglich therapeutischer Begleitung als Kinder. Gesprächsanteile und kognitive Methoden sowie konkretes Training beim Aufbau des Zielverhaltens nehmen im Therapiegeschehen stark zu. Jugendliche und junge Erwachsene können selbst entscheiden, ob und in welchem Rahmen sie ihre Eltern am Therapiegeschehen beteiligen wollen.

Wichtige Handlungsgrundlage für die Therapie ist immer die Motivation und das Veränderungsbedürfnis der Kinder und Jugendlichen.